Wie wohl der kleine Jackson Pollock auf die Idee kam, seine “Klecksbilder” zu malen?
Vielleicht so:
Jackson lebte mit seinen vier Brüdern und seinen Eltern in Cody, einem kleinen Ort mitten im Indianerland. Er liebte es, Indianer zu spielen. Mit Federn am Kopf, Regentanz, Pfeil und Bogen. Eines Tages sah Jackson Zeichnungen, die die Indianer im Boden ihres Landes hinterlassen hatten und war so beeindruckt von den geheimnisvollen Zeichen, dass er sie sein ganzes Leben lang nicht mehr vergaß.
Später zog er nach New York, einer großen Stadt, um dort Maler zu werden. Er malte in der Art der Indianerzeichnungen und nicht so, wie man es in der Schule lehrte. Dort verstanden sie gar nichts von Indianern.
Das Leben in der Stadt gefiel Jackson gar nicht. Alles war vorherbestimmt und fest geregelt. In der Stadt gab es keine magischen Zeichen wie in der Wüste. Er wollte ein Indianer in New York sein und malte seine ganze Wut gegen diese fantasielose und langweilige Gesellschaft der Bleichgesichter in seine Bilder. Er nahm die Farben und tanzte damit den Regentanz. Er spritzte, tropfte, kleckste und tanzte dabei über die Leinwand.
Um selbst einmal die vielen Möglichkeiten des Action Painting kennen zu lernen und auszuprobieren, hatten wir verschiedene Stationen aufgebaut.
An einer durfte in der Art von Jackson Pollock gekleckst werden, an einer anderen sollte ein Blatt Papier in einer Schale mit Farbe betropft und dann mit Hilfe von einigen Murmeln Muster erzeugt werden. Die Farbe wurde mit Strohhalmen verpustet, mit den Fingern vermalt und durch Drehen des Papiers zum Verlaufen gebracht. Nicht das Ergebnis zählte, sondern der Umgang mit den Farben, das Ausprobieren von “was passiert, wenn…”. Ganz nebenbei konnten wir so auch klären, dass knapp ein halber Liter Farbe auf ein DIN-A4-Blatt passt. Übrigens ergab die Aktion nicht nur interessante Effekte auf dem Papier, auch das ein oder andere Kind sah aus, als sollte man es gleich zum Kunstwerk erklären.
Völlig unerwartet hat sich die Anzahl meiner (Kunst-)Kinder um 17 erhöht. Möglich macht es ein kleiner Lehrauftrag für Kunst an der Grundschule in Neuried-Ichenheim. Im Verlauf des restlichen Schuljahres werden wir gemeinsam malen, experimentieren und kreativ sein. Und dabei ganz nebenbei einige Künstler und ihre Bilder kennen lernen. Die ersten Stunden hat jeder ein T-Shirt bemalt, das bei unseren Aktionen die Kleider schützen wird. Als nächstes werden wir Jackson Pollock und sein “Action Painting” kennen lernen. Wobei ich vermute, dass unabhängig von Künstler und Kunstrichtung alle Stunden einiges an “Action” beinhalten werden.
Wann immer möglich, verfolge ich die Wege der von mir gefertigten Kerzen. Dieses Jahr war konnte ich bei so mancher Taufe, Kommunion, Konfirmation und Hochzeit persönlich dabei sein. Da ich aber immer mehr Anfragen aus ganz Deutschland erhalte und auch mal eine Kerze nach Kasachstan oder Peru geht, freue ich mich ganz besonders über die Gottesdienstblätter und Fotos, die ich von Zeit zu Zeit erhalte.
Zum Geburtstag eines Freundes gestalte ich ein Seidenbild mit dem Gedicht “Wollen” von Erich Fried und Bildelementen von Marc Chagall, da ich weiß, dass er beide schätzt. Für die Gestaltung habe ich mit einigen für mich neuen Techniken experimentiert. Einige meiner Gäste fanden es so schön, dass sie es gerne erworben hätten.
Wollen
Bei dir sein wollen
mitten aus dem was man tut
weg sein wollen
bei dir verschwunden sein
Nichts als bei dir
näher als Hand an Hand
enger als Mund an Mund
bei dir sein wollen
In dir zärtlich zu dir sein
dich küssen von außen
und dich streicheln von innen
so und so und auch anders
Und dich einatmen wollen
immer nur einatmen wollen
tiefer tiefer
und ohne Ausatmen trinken
Aber zwischendurch Abstand suchen
um dich sehen zu können
aus ein zwei Handbreit Entfernung
und dann dich weiterküssen
Erich Fried
Der Herbst hat Einzug gehalten und überall sind kleine Zierkürbisse zu bewundern. Zusammen mit allerlei Naturmaterialien entstehen meine “Kürbisköpfe”. Kleine und große “Kunstkinder” basteln sie mit Begeisterung und die kleinen Kerlchen halten nicht nur in verschiedenen Haushalten Einzug, sondern dekorieren auch das Erntedankfest des Seniorenkreis Heilig Kreuz. Begleitet werden sie dabei von “Baumfiguren”, einem Räuberpärchen und einer Vogelscheuche. Die Äste dazu hatte freundlicherweise einer meiner Bäume im Garten nach einem Erdbeben “bereitgestellt”.