Nach längerem Warten durften wir nun doch noch einige unserer Arbeiten aus der Kunst-AG in der Schule ausstellen. Viel Platz hatten wir nicht, daher konnte nur eine kleine Auswahl der Themen gezeigt werden. Besonders beeindruckt waren die Kinder von dem großen Urwaldbild, auf dem es so vieles zu entdecken gibt. Die kleinen Künstlerinnen und Künstler waren heftig stolz, ihre Werke präsentieren zu dürfen.
Viel zu schnell ist das gemeinsame Schuljahr vergangen. Wir haben allerhand zusammen erlebt und wollen es zum Abschluss noch einmal richtig bunt treiben – wortwörtlich, versteht sich! Zur Vorsicht habe ich den größten Teil des Raumes mit Malerfolie abgeklebt, denn der große Wunsch der Kinder war es, wie der japanische Künstler Kazuo Shiraga mit den Füßen zu malen. Und weil nicht alle Kinder einen eigenen Geburtstagskuchen bekommen haben, feiern wir noch einmal eine wilde Kuchenschlacht für alle.
Eine ganz besondere Freude haben mir “meine” Kinder dann noch mit unzähligen Geschenken gemacht. Eine Karte, die mich sehr an Matisse erinnert hat, ein Mini-Klemmentini, Blumen, Briefchen und eine selbst bemalte Tasse, mit der ich mal eben zur besten Kunstlehrerin der Welt ernannt wurde. Fest versprochen, ich vergesse Euch nicht. Und wünsche Euch alles Gute für den Start ins neue Schuljahr, für viele auch an der neuen Schule.
Musik kann man malen? Klar doch. Entweder malt man die Geschichte, die ein Lied erzählt, oder man bringt mit Farben und Formen den Rhythmus, die Lautstärke und die Gefühle auf das Papier, die das Musikstück hervorruft. Ganz nebenbei lernen die Kinder bei dieser Arbeit auch eine Möglichkeit kennen, Gefühle auszudrücken, für die sie keine Worte haben. Was hier so theoretisch beschrieben wird, ist in der Praxis eine äußerst lustige Angelegenheit. Vom “Tausendfüßler-Lied” in alemannischer Sprache über “Wut im Bauch” zu “Weißt du wie viel Sternlein stehen” – mit vollem Körpereinsatz und viel Spaß entstehen heute eine ganze Reihe spannender Bilder. Und wie immer, ist so manchem Kind die künstlerische Arbeit buchstäblich ins Gesicht geschrieben, so dass die meisten der kleinen Künstler zuhause erst einmal in der Badewanne eingeweicht werden.
Henri Matisse, ein französischer Künstler, liebte es, “mit der Schere zu zeichnen”. So entstanden seine Scherenschnitte, von denen besonders die blauen Frauenfiguren bekannt sind. Unsere Scherenschnitte sind aber auch preisverdächtig: fleischfressende Pflanzen, schlafwandelnde Löwen, gefährliches Meeresgetier, Gespenster und einstürzende römische Tempel entstehen in einer sehr unterhaltsamen Unterrichtseinheit. Und dann diese völlig seriöse Präsentation der Kunstwerke …
Der Frühling naht und auch wenn es schwerfällt, verziehen wir uns trotz schönstem Sonnenschein in unseren Raum im Keller. Schon nach kürzester Zeit herrscht wieder einmal das kreative Chaos. Aus Korkuntersetzern basteln wir Pinnwände und für die individuelle Notizzettel-Befestigung. Klementinis – kleine Figuren aus Wäscheklammern.
Während wir alle nicht so genau hinsehen, kommt auch noch der Osterhase und füllt die kleinen Kollegen aus Papiertüten.