Gleich nach der Hochzeit- und Tauffeier, fahre ich zu einem Gedenkgottesdienst für Pater Friedrich Wilhelm Fischer in der St.-Nikolaus-Kirche in Ichenheim. Wie der Familienname vermuten lässt, war “Pater Willi” ein (zugegebenermaßen etwas weitläufiger) Verwandter von mir.
Zu diesem Gottesdienst gestalte ich eine Kerze mit verschiedenen Symbolen, die mit seinem Leben und seinem Engagement als Pater der “Weißen Väter” in Afrika zusammenhängen: das Logo des Ordens, die Kirche St. Nikolaus in Ichenheim, das Ortswappen. Der Ehrengast Pater Stoffels kannte Pater Willi noch persönlich und hält die Festansprache. Er erhält auch die Kerze als Geschenk und völlig ungeplant finde ich mich einige Tage mit dem entsprechenden Bild in der Zeitung wieder.
Endlich der große Tag: Die Trauung der Eltern und die Taufe der beiden Töchter findet bei schönstem Sonnenschein in der Kapelle St. Wendel in Bottenau statt. Ein wenig Mühe hat der Pfarrer, als die knapp einjährige Wienke lautstark und anhaltend ihren Unmut über die Länge der Zeremonie kundtut. Die Gemeinde ist erheitert, der Pfarrer trägt es mit Fassung.
Inzwischen ist es Zeit, Projekte für die Weihnachtszeit zu planen und entsprechende Entwürfe zu gestalten. Da ich wohl eine Menge Ideen und passende Bilder dazu im Kopf habe, mir diejenigen, mit denen ich gerne etwas zusammen machen möchte, aber nicht in denselben schauen können, muss ich eben die ein oder andere Mini-Variante als Anschauungsmodell gestalten.
Dazu zählt auch diese Weihnachtskrippe mit absichtlich und wunderbar kitschigen Figuren. Die übrigens auf den letztjährigen Unicef-Postkarten basieren. Und es mussten rosarote Engelchen mit Rauschegoldlocken sein. Übrigens ist die große Variante der Krippe in Planung. Mit seriösen Engeln und ohne goldverzierte Gewänder für die Hirten. Versprochen!
Vor zwei Jahren habe ich während eines Glaubenskurses für Erwachsene eine junge Frau kennengelernt, die damals ihre eigene Taufkerze bei mir gefertigt hat. Dann wurde ihre Tochter geboren, die natürlich eine Geburtskerze von mir bekam. Nun werden Anfang Oktober die Kleine und ihre ältere Schwester an der kirchlichen Trauung der Eltern getauft. Und weil der Familie die neuen Taufkerzen so gut gefallen haben, bekommen die Mädchen passend zu ihren Taufsprüchen Motive im gleichen Stil. Eine Hochzeitskerze bekommt das Paar natürlich auch.
Wienkes Taufspruch:
Vertrau auf Gott, er wird dir helfen,
hoffe auf ihn, er wird deine Wege ebnen.
Sirach 2,6
Amys Taufspruch:
Ich will jauchzen und an dir mich freuen,
für dich du Höchster, will ich singen und spielen.
Psalm 9,3
Trauspruch:
Der hat immer etwas zu geben,
dessen Herz voll ist von Liebe.
Augustinus
Immer auf der Suche nach Menschen, mit denen ich gemeinsam das eine oder andere Projekt realisieren kann, komme ich mit Herrn Wilhelm von der “Kirche im Europa-Park” in Kontakt. Er führt mich durch die Kapellen und Kirchen im Park. Die “Norwegische Stabkirche” hat es mir besonders angetan, denn in ihrem Innern hängt ein riesiges Kreuz mit keltischen Verzierungen. Nun habe ich eine dazu passende Kerze gestaltet. Die goldenen Motive sind aus bis zu vier Wachssträngen geflochten und folgen dabei den entsprechenden keltischen Vorgaben. So müssen alle Teile gegengleich gearbeitet sein, d.h. verläuft ein Strang auf der einen Seite oberhalb, muss er auf der gegenüberliegenden Seite unterhalb des Motivs verlaufen. Die Kerze ist 50 cm hoch und hat einen Durchmesser von 10 cm.
Am 9. Oktober werde ich die Kerze Herrn Wilhelm übergeben und ich hoffe, er ist ebenso begeistert davon, wie ich es selbst bin.