Ich aber – Gott nahe zu sein ist mein Glück

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Meine Gestaltung der Jahreslosung 2014

Seit 1970 wird die Jahreslosung von der »Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen« (ÖAB) herausgegeben. Diese Jahreslosung ist zu Beginn eines neuen Jahres Gegenstand und Inhalt unzähliger Gottesdienste. In vielen Schaukästen hängen Bilder und Plakate zur Jahreslosung, deren Motive in verschiedensten Stilen und Techniken von Künstlern gefertigt wurden. Schon zur Jahreslosung 2013 hatte ich Osterkerzen, Karten, ein Antependium und die dazu gehörige Stola gestaltet.

Meine Gestaltung der Jahreslosung 2014 ist nun auch im Logo-Verlag als Karten, Poster und Kerzen erhältlich. Die neue Jahreslosung steht in Psalm 73,28 (Einheitsübersetzung) und lautet vollständig:

»Ich aber – Gott nahe zu sein ist mein Glück.«

Allerdings wurde der Spruch später um die ersten zwei Worte eingekürzt. Dabei sind es genau diese Worte, die mich in besonderer Weise bei der Gestaltung des Motivs begleitet haben. »Ich aber« – diese Worte führen mich zu einer ganz besonderen Zweierbeziehung des Psalmbeters zu Gott, die im Zentrum meiner Gestaltung steht. Im Zentrum das Kreuz. Zentrum meines Glaubens, meines Vertrauens, meiner Hoffnung. Gott, der Seinen Sohn gegeben hat für mich, mir dadurch ganz nahe ist. Im Kreuz strahlt das Licht, das meine Hoffnung ausmacht. Das Licht, das für mich in der Osterkerze scheint. Vielfarbig und umfassend. Gott ist mir nahe, steht buchstäblich hinter mir, gibt mir Rückendeckung auf meinen Wegen, lässt mich Seine Wärme und Seine Lebendigkeit spüren. Und da ist diese Person im Vordergrund. Sie ist Gott nahe, spürt und erlebt Seine Nähe, indem sie Ihm nahe ist. Die Arme weit geöffnet nimmt sie Seine Nähe in sich auf, wird Teil davon in ruhiger, empfangender, betender Weise. Aber nicht starr; trotz aller Ruhe ist Bewegung in den weichen Linien, sie kann ebenso ganz in einen Tanz versunken sein, in dem sie ganz körperlich ihr Bedürfnis nach Nähe zu Gott zum Ausdruck bringt. Sie strahlt eine heitere Ruhe. Sie trägt Blau, die himmlische Farbe, die Farbe des (Tauf-)Wassers, die Farbe der Priesterin, ebenso die Farbe Marias. Dabei steht sie fest auf der Erde und auch die grünen Anteile der Kleidung bringen das Erdverbundene zum Ausdruck. Grün ist die Farbe des Wachsens und Reifens. Schützenswert ist diese Beziehung zu Gott, Zeit und Raum braucht sie, um zu wachsen. In ihrer Predigt zur Jahreslosung schreibt Pastorin Beate Stutter ganz wunderbar dazu:

»Die Person im Vordergrund symbolisiert für mich beides: Offenheit und in sich gekehrtes – und das muss auch kein Widerspruch sein. Sie ist ganz bei sich, fast schon versunken – und darin offen zu empfangen, anzunehmen, wie Gott sich ihr zeigen mag. Sie ist berührt von Gott, das kann man sehen. Wenn ich mich an dieser Stelle sehe – stellen Sie es sich einfach mal vor: Sie selbst in diesem Bild, so dort stehend! Merken Sie, wie sich das anfühlt? Für mich ist das Geborgenheit und Erfüllung, wie ich sie mir schöner nicht vorstellen kann. Da ist Er einfach da. Nicht mehr und nicht weniger.«

Zu manchen Zeiten bin ich voller Gewissheit und Vertrauen auf Gottes Nähe und Liebe. Manchmal ist da nur die Hoffnung auf die Nähe Gottes in Zeiten, in denen ich Seine Nähe nicht spüren kann. Die Hoffnung darauf, dass Er mir trotzdem nahe ist. Mich umfängt und hält, mich stützt und zu mir steht. Beides ist gut und wertvoll und beides ist Glück. Kein lautes, schrilles, aufdringliches Glück. Das Wissen um Gottes Nähe zu mir lässt mich singen und tanzen, aber es ist vor allem ein ganz tiefes, stilles, inneres Glück. Und auch zu wissen, dass ich zu Ihm kommen kann, in Seine Nähe, dass ich darauf hoffen und vertrauen darf, dass ich Gott nahe sein darf, das ist mein Glück.

Die Jahreslosung ist nicht nur eine Jahresanfangslosung. Der Vers soll und kann durch das ganze Jahr begleiten, tragen und ermutigen.

Antependium für die Notkirche Alt-Saarbrücken

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Die evangelische Notkirche in Alt-Saarbrücken ist eine der ganz wenigen noch erhaltenen und kirchlich genutzten Holznotkirchen Deutschlands. Im April 1946 schenkte die amerikanisch-lutherische Gemeinde der evangelischen Kirchengemeinde Alt-Saarbrücken die Baracke. Das Gebäude steht heute unter Denkmalschutz und wird nach wie vor kirchlich genutzt.

Notkirche
Antependium
Antependium

Im Gottesdienst am 3. November 2013 wurde das neue Antependium von Frau Pfarrerin Mangold eingeführt. Es hat den biblischen Spruch aus Hebräer 13,14 zum Thema: »Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir«. Ich konnte selbst auch den Gottesdienst mitfeiern und war sehr angerührt von der freundlichen Aufnahme und der Begeisterung für meine Arbeit.

Welcome Back

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Welcome Back
Welcome Back

Nach längerer Krankheit feiert mein Freund Pfarrer Gerrit-Willem Oberman (s)einen Welcome-Back-Gottesdienst in der Auferstehungkirche in Kirchheim/Teck. Als Überraschung fertige ich das zur Osterkerze passende Antependium und die dazugehörige Stola an. Willkommen zurück und alles Gute, lieber Gerrit-Willem!

»Du bist ein Königskind«

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»Du bist ein Königskind«
»Du bist ein Königskind«

Zu einem Abend mit Musik und Texten für die Seele hatte der Gengenbacher Chor »Cantiamo« in die Offenburger St.-Andreas-Kirche eingeladen. Fast 100 Gäste waren gekommen, um in der vollbesetzten Kirche Lied- und Wortbeiträge zu der biblischen Zusage »Du bist ein Königskind« zu hören. Nahezu alle Gäste nahmen auch die Gelegenheit wahr, sich salben und segnen zu lassen.

Der Chor »Cantiamo« hatte neue geistliche Lieder einstudiert und mit deren Klängen die Zuhörer eingeladen, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, sich ermutigen, stärken und durch die vertonten christlichen Zusagen segnen zu lassen.

Die Offenburger Künstlerin Anne Fischer, die selbst im Chor mitsingt, bereicherte den Abend mit der Altargestaltung, insbesondere mit einem von ihr gestalteten seidenen Antependium (Altarbehang), dessen Motiv auch schon auf den Einladungen zum Abend zu sehen war. Auch die Texthefte für die Zuhörer hatte sie mit einer Bilderserie versehen.

Am Ende des Abends bedachte das Publikum den Chor mit anhaltendem Applaus, während die Teilnehmer Blumen erhielten. Auf besonderen Wunsch klang der Abend mit dem nochmaligen gemeinsamen Singen des Liedes »Du bist ein Königskind« aus.

Aus dem Pressetext

Roter Ritter Parzival

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Roter Ritter Parzival

Nach längerer Zeit nehme ich wieder einen Lehrauftrag an, diesmal am Offenburger Grimmelshausen-Gymnasium. Eine Gruppe von Schülerinnen soll für das Theaterstück »Roter Ritter Parzival« ein Bühnenbild entwerfen und auf Seide gestalten. Im Verlauf der Vorbereitungen wird das Motiv aber leider fest vorgegeben und wir können nur noch über die farbliche Gestaltung entscheiden. Drei Seidenbilder entstehen mit dem immer gleichen Grundmotiv, einer keltischen Triskele. Die Seidenbahnen sind jeweils 1,40 Meter breit und 4 Meter lang. Eine Herausforderung, der wir mit größeren Mengen von Konturenmittel und Seidenfarbe, Pinsel, Föhn und Bügeleisen begegnen. Die Aufhängung ist etwas kniffelig, da zwischen den verschiedenen Hintergrundfarben während der Aufführung gewechselt werden soll. Ich entscheide mich für ein Rollo-Prinzip zum hochziehen und runterlassen der Bahnen. Die Beleuchtung lässt die einzelnen Motive in immer neuen Farbnuancen erstrahlen.

Roter Ritter Parzival
Roter Ritter Parzival
Roter Ritter Parzival

Alle Aufführungen sind ein großer Erfolg und einige meiner Kreativ-Mädels sehe ich in verschiedensten Rollen auf der Bühne wieder. Den Blumenstrauß zum Dank habe ich mir allerdings auch redlich verdient!

Roter Ritter Parzival
Roter Ritter Parzival
Roter Ritter Parzival

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