Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet;
ja, ihr sollt an Jerusalem getröstet werden.
Jesaja 66,13
Ein schwieriger Satz. Gleichermaßen für Mütter und Kinderlose. Die einen machen sich Vorwürfe, weil sie nicht einem romantisch-perfekten, gar göttlichen Mutterbild entsprechen. Die anderen sind untröstlich, weil sie keine Kinder haben. Ein schwieriger Satz für jene, die selbst mütterlichen Trost vermisst haben oder vermissen. Und für jene, die auf Gottes mütterlichen Trost gehofft haben und diesen nicht verspüren. Das hebräische Wort für »trösten« (nicham) meint in der Grundbedeutung »heftig atmen«. Dem anderen so nahe sein, dass er meinen Atem spürt und ich seinen. Den anderen auf- und durchatmen lassen. Dem anderen einen befreienden Stoßseufzer erlauben. So steht auch die mütterlicher Figur in der Darstellung von Anne Fischer ganz nah, etwas versetzt hinter der männlichen Person. So nah, dass sie seinen Atem fühlen kann, dass sie ihn ebenso stützen und mit der Hand an seiner Schulter aufrichten kann. Ein inniger, sogar intimer Moment, wie sie beieinander stehen. Da hat es Raum für den befreienden Seufzer, für Tränen, für die wütend in der Hosentasche geballten Fäuste. Zeit und Raum für alles, was es braucht.
Das deutsche Wort »Trost« ist eng verwandt mit »treu« und »trauen«. Und es klingt nach »trust«, dem englischen Wort für Vertrauen. Trost, das hat mit Vertrauen zu tun, mit Treue und Standfestigkeit. Da stehen die beiden, fest auf dem Boden, mitten im Leben. Nicht jeden lässt man so nah an sich ran, vor allem nicht, in verletzten und verletzlichen Zeiten des Lebens. Nicht von jedem kann man sich trösten lassen und nicht von jedem Zuspruch und Ermutigung ertragen. Da braucht es Vertrauen und Beständigkeit. In der Beziehung zwischen den Menschen ebenso wie in der Beziehung mit Gott. Dann kann Trost getrost machen. Weiterlesen →
Im November 2013 hatte die Gemeinde der Notkirche in Alt-Saarbrücken bereits das Antependium zum biblischen Spruch aus Hebräer 13,14 »Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir« erworben.
Nun durfte ich dazu passend noch einen Pultbehang und auch die Osterkerze mit dem gleichen Motiv gestalten. Im August werde ich wieder in Saarbrücken zu Gast sein und dann auch sicher ein Foto vom Kirchenraum mit Antependium, Pultbehang und Kerze mitbringen.
Nach der Verabschiedung von Pfarrerin Monika Wirthle im Januar, wurde heute in der Kapelle des Offenburger Klinikums Diakonin Martina Herrmann als Klinikseelsorgerin eingeführt. Zu diesem Anlass hatte ich wieder den Altar gestaltet. Diesmal mit einem zweiteiligen Antependium. Die Motive »Hören« und »Helfen« stammen im Original nicht von mir. Ich hatte sie irgendwo abgezeichnet und dann für die Seidenmalerei weiter bearbeitet. Vom Stil her könnten es auch zwei Glasfenster sein. Auf jeden Fall fand das ungewöhnliche Antependium großen Anklang. Das Foto zeigt Diakonin Martina Herrmann mit Pastoralreferent Andreas Pfeffer und Dekan Frank Wellhöner.
Zwölf Jahre diente Pfarrerin Monika Wirthle als Seelsorgerin im Klinikum Offenburg-Gengenbach und in der Offenburger Josefsklinik. Nun wird sie Offenburg verlassen und eine neue Stelle in Bremen am dortigen St.-Josefs-Stift antreten. Kollegen, Mitarbeiter, Freunde und Weggefährten feierten mit ihr zusammen einen bewegenden Gottesdienst, in dem sie auch entpflichtet wurde. Zu diesem Anlass hatte sie sich gewünscht, dass ich den Altar in der Kapelle der Josefsklinik mit dem Wander-Antependium gestalte. Auch die Osterkerze mit dem passenden Motiv (der Jahreslosung 2014 aus Psalm 73,28) hatte ich dazu aus dem Klinikum mitgebracht.

Persönlich kennengelernt hatten wir uns vor etwa acht Jahren, als sie mich wegen Kerzen für die Notfalltaufen im Krankenhaus ansprach. Über die Jahre wuchs eine sehr herzliche und intensive Freundschaft daraus. Vor zwei Jahren begleitete sie mich über viele Monate hinweg auf dem Weg zu meiner eigenen Taufe und bereitete mir als meine Taufpfarrerin einen wunderbaren bewegenden Gottesdienst. Auch wenn in Zukunft leider viele Kilometer das gemeinsame Gassigehen erschweren werden, wird uns diese Erfahrung und die vielen Gespräche sicher immer herzlich verbinden.
Ein ganz besonderer Gottesdienst mit einer ganz besonderen Taufe fand heute in der Evangelischen Stadtkirche Offenburg statt. Seit heute darf ich nun ganz offiziell die kleine Apfelfreundin als Patin durch ihr Leben begleiten. Zu diesem Anlass habe ich nicht nur den Kranz für den Taufstein gebunden, sondern auch die Kerze gestaltet und ein neues Tauf-Antependium gefertigt.
Liebes Apfelkind, deine Eltern haben mich gefragt, ob ich deine Patin sein möchte. Es berührt und bewegt mich sehr, dass ich dadurch in besonderer Weise am Wunder deines Lebens teilhaben darf. Deine Taufe heute war ein schönes Fest. Ich habe viel an dich gedacht, während ich den Schmuck für den Altar und den Taufstein gefertigt habe. Und an den besonderen Taufspruch, den dir deine Eltern mitgeben. Am Taufstein habe ich ein wenig geweint vor Rührung, denn es ist noch nicht sehr lange her, dass ich selbst an diesem Ort getauft wurde. In Gedanken bin ich stets bei dir und bitte Gott um seinen Segen für dich. Ich hoffe, dass wir gemeinsam in dein Leben hineinwachsen können. Dass wir viel gemeinsam lachen können und dass ich auch dann dein Vertrauen habe, wenn dir eher zum Weinen zumute ist. Alles Liebe, deine Patin.