Der Besuch in der Fondation Beyeler bleibt für den Kunst-und-Krempel-Nachmittag nicht ohne Folgen. Ganz besonders hatte es der japanische Künstler, der seine Bilder mit den Füßen “malt”, meinem Kunstkind angetan. In einer fröhlichen Mischung aller Stile tritt sie die Kunst buchstäblich mit Füßen. Allerdings nicht nur mit diesen und so habe ich hinterher nicht nur neue Kunstwerke auf dem Papier zu bewundern, sondern auch auf den Balkonwänden, der Gießkanne, den Pflanzen, meiner Person und natürlich dem ganzen Kunstkind. “Action Painting” in seiner ganz ursprünglichen Bedeutung!
Zur Konfifreizeit halte ich einen Workshop, bei dem die Jugendlichen für ihre Konfirmation Kerzen gestalten wollen. Eine buchstäbliche Nacht- und Nebel-Aktion, zu der ich erst am Vortag eingeladen werde. Der Zeitpunkt ist mit 20 Uhr Abends recht spät, die Konfirmanden sind aufgedreht und ich habe aufgrund des scharfen und spitzen Werkzeugs (Bastelmesser und -skalpelle) Bauchschmerzen. Das Licht ist mehr als dürftig – alles in allem keine besonders guten Bedingungen. Aber das Projekt gelingt. Jede und jeder gestaltet eine ganz individuelle Kerze. Am Anfang steht nicht etwa die Auswahl fertiger Vorlagen, sondern die eigene Zeichnung. Und so entstehen tolle Unikate, die auch von den zahlreichen Gästen am Konfirmationstag bewundert und oft fotografiert werden.
Zu meinem Geburtstag habe ich von Petra und Andreas einen Ausflug in die Fondation Beyeler geschenkt bekommen, einer bekannten Kunstgalerie in Basel. Die aktuelle Sonderausstellung zur Kunstform des “Action Painting” hat es mir ganz besonders angetan. Petra und Andreas erhalten eine persönliche Führung und ich bin mehr als glücklich an diesem Tag. Zumal die Fahrt auch ein liebevoll gerichtetes Picknick und ein späteres Pizzaessen beinhaltet. Danke für den tollen Tag!
Hier aber noch die Höhepunkte der Ausstellung:
- Der beste Titel: Das “Wilde Blaue Bild” von Gerhard Hoehme. Unverständlicherweise dürfen wir es nicht mitnehmen.
- Das faszinierendste Bild: von Pierre Soulages, der seit Jahren nur noch in Schwarz malt. Keine Farbabstufungen, alles schwarz, aber mit einer Art Struktur. Beim intensiven Betrachten löst Petra gleich mal Alarm aus!
- Die witzigste Idee: ein Bild aus leeren Farbtuben, wobei wir gleich mal über den ökologischen Gehalt von Kunst diskutieren.
- Der lustigste Künstler: Kazuo Shiraga, ein japanischer Künstler, der seine Leinwand mit Farbklumpen bewirft und diese dann – an einem Seil hängend – mit den Füßen “vermalt”.
- Das schönste Bild: Der Seerosen-Tryptichon von Claude Monet, welcher einen ganzen Saal füllt und dem gegenüber ein überdimensionales Sofa zum Verweilen einlädt. Was wir auch gerne annehmen.
- Andreas' liebstes Bild: Das “Wilde Blaue Bild” von Gerhard Hoehme.
- Petras liebstes Bild: “Beta Epsilon” von Morris Louis.
- Annes liebstes Bild: “Nummer 7« von Jackson Pollock. Und weil ich das nicht mitnehmen darf, habe ich mir zuhause einfach ein eigenes gekleckst…
Wo Gottes Licht hinscheint,
beginnt die Welt zu leuchten.
Wo Gottes Liebe leuchtet,
beginnen Menschen Wärme auszustrahlen.
Irischer Spruch
Auch in diesem Jahr darf ich wieder die Osterkerzen für die Evangelische Stadtkirche und die Kapelle des Klinikums in Offenburg gestalten. Das Seelsorge-Team des Klinikums wünscht sich die Verwandlung einer Raupe in einen Schmetterling als Symbol für die Veränderungen, das Werden und Vergehen im Leben, wie sie gerade im Klinikalltag so intensiv erlebt werden.
Das Motiv der Stadtkirche verbirgt in seiner schlichten Ausführung in Farbe und Form Symbole für das Sterben und die Auferstehen Jesu Christi.