Das zunehmend ungemütliche Wetter hat mir einige neue Mitbewohner beschert: Gleich mehrere Pinguin-Familien haben bei mir Unterschlupf gesucht. Nachdem ich sie vorsorglich mit Schals und Mützen, bzw. Ohrenschützern versorgt habe, werde ich wohl in den nächsten Tagen für die meisten von ihnen ein neues Zuhause finden. Auch meinen Kunst-Kindern aus Zell-Weierbach sind schon einige dieser neuen Mitbewohner zugelaufen und haben dort herzliche Aufnahme in der Familie gefunden.
Heute ist der erste Adventssonntag in diesem Jahr und ich habe den Nachmittag über die Familien-Weihnachtskrippe aufgebaut. Schon vor einigen Tagen hatte ich die Krippe aus dem Keller geholt, um das fast hundert Jahre alte Häuschen wieder herzurichten. Früher hingen wohl an der Rückwand ein Ochsen- und ein Eselskopf, die Figuren waren aus Watte und die Schäfchen hatten Streichholzbeine. Nach und nach wurden die heutigen Figuren zusammengekauft, so dass sie nicht alle von der gleichen Art und Größe sind. Zu meinen Kindheitserinnerungen gehört, wie wir das Moos im Wald gesammelt haben, um später damit die Krippe aufzubauen. Mein Brüder bastelten jedes Jahr wieder an den Lämpchen für das Lagerfeuer und die Beleuchtung in der Krippe herum. Und wenn dann alles funktionierte und das Licht ausgeschaltet wurde, kam ein Hauch von Weihnachtszauber in die Wohnung.
Mit den Jahren wurde dann weniger Sorgfalt auf den Aufbau der Krippe verwandt, zuletzt wurde sie noch kurz vor Heilig Abend auf einem Bücherbrett arrangiert. In diesem Jahr ist es wieder echtes Moos, das einen Duft verbreitet. Das neue Lagerfeuer und auch alle anderen Lämpchen funktionieren, das Dach ist neu gedeckt, die fehlenden Balken ersetzt und sogar ein Sternenhimmel erleuchtet die Szene. Dem Josef setzt wohl das Alter zu, er bleibt nur noch mit Hilfe von etwas Kleber stehen. Dem Jesuskind hat meine Mutter extra noch ein Kissen und eine Decke geschneidert und die neue Lampe im Stall könnte von einem schwedischen Möbelhersteller sein.
Und dann war es soweit, über den Aufbauarbeiten war es dunkel geworden. Wir standen mit kindlicher Freude vor der Krippe, auch die Nachbarin und der Mann vom Pflegedienst, ganz verzaubert von der Szene.
Nun wünsche ich Dir, Euch und Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit. Dass auch Dich der Weihnachtszauber umfängt. In einem Moment der Ruhe. Bei einer freudigen, überraschenden, liebevollen Begegnung. Beim Duft von Äpfeln, Zimt und Zuckerbrötle. Beim Klang vertrauter Weihnachtslieder. Und beim Stehen und Staunen an der Krippe.
Wie in den vergangenen beiden Jahren, gibt es auch dieses Jahr wieder den “Stand der Kirchen” auf dem Offenburger Weihnachtsmarkt. Unter anderem werden dort auch Kerzen aus meinem Atelier angeboten. Der Dienst am Stand macht Freude, es ist schön, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, Zeit für sie zu haben und auch die ein oder andere Kleinigkeit zu verkaufen. Vielleicht treffen wir uns ja einmal am Stand? Einen aktuellen Dienstplan gibt es im c-punkt.
Mit dem heutigen Tag öffnet der Offenburger Weihnachtsmarkt. Mit dabei ist wieder ein “Stand der Kirchen”, organisiert durch den c-punkt. Natürlich beteilige ich mich am Stand mit einigen Kerzen ebenso wie mit einigen Diensten.
Pfarrerin Claudia Roloff und Pfarrerin Monika Wirthle bestellen einige Karten für die Weihnachtspost der evangelischen Klinikseelsorge. Als Motiv entscheiden sie sich für Engel im Stil von Andreas Felger. Natürlich werden es Engel in meinem ganz eigenen Stil, wenn auch die Silhouette der Engel an die von Andreas Felger erinnert.
Jede Karte ist ganz eigen und ich bin wieder einmal von der Leuchtkraft der Seide fasziniert. Frau Roloff übrigens auch und ich hoffe, dass alle, die eine dieser Karten erhalten, große Freude daran haben.