Ich freue mich, wieder eine Taufkerze für ein Kind gestalten zu können, dessen älteres Geschwisterkind auch schon eine Kerze aus meinem Atelier zur Taufe bekommen hat. Diesmal ist auch die Kirche eine ganz besondere. Laura wird in der Lichtkirche auf der Landesgartenschau in Gießen von Pfarrer Dieter Dersch getauft. Neben einer modernen Version von Jesus mit dem (Tauf-)Kind, ergänze ich das Motiv um das Logo der Lichtkirche. Diese wird im Dunkeln in allen Farben des Regenbogens angestrahlt. Der Taufspruch ist Zafania 3,17: »Der Herr, euer Gott, ist in euer Mitte, er ist stark und hilft euch! Von ganzem Herzen freut er sich über euch.« Alles Gute und Gottes reichen Segen auf deinem Lebensweg, liebe Laura!
Bereits seit über 15 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen dem englischen Borehamwood-Elstree und Offenburg auch auf der kirchlichen Ebene. Vor allem zur anglikanischen Gemeinde St. Michael and All Angels besteht eine enge Verbindung. Daher gestalte ich auch gerne wie in den vergangenen Jahren das Motiv für die neue Osterkerze. Das Problem ist nur, dass ich nicht wie etwa im letzten Jahr vor Ostern zu Besuch in England bin, um das Motiv auf die Kerze aufzubringen. Einige der englischen Freunde kommen aber vorher für ein Wochenende nach Offenburg und so gebe ich ihnen das teilweise vormontierte Motiv mit einer detaillierten Anleitung mit. Erika Grady, die aus Oberschopfheim stammt und in Borehamwood verheiratet ist, erklärt sich bereit, die Kerze fertigzustellen.
Und wie das Foto vom Entzünden der Kerze in der Osternacht zeigt, hat sie das auch ganz wunderbar hinbekommen.
Bereits vor zwei Jahren habe ich zwei Osterkerzen für Pfarrerin Anna Razakanirina gestaltet, die sie zum Abschied ihren damaligen Gemeinden Asmushausen und Bebra schenkte. Dieses Jahr ergibt es sich, dass ihr Mann kurz vor Ostern zu seiner Familie nach Antananarivo (Madagaskar) reist. Der Pfarrer der dortigen Kirchengemeinde mit dem schönen Namen Ambavahadimitafo hat einige Jahre in Deutschland studiert und die Tradition der Osterkerze mit in seine Gemeinde gebracht. Als zentrales Symbol habe ich den sogenannten Baum der Reisenden gewählt, das Nationalzeichen Madagaskars. Die Blätter dieses Baumes fangen den Regen auf und sind dem Reisenden so Wasserquelle. Dem Motiv liegt der Gedanke zugrunde, dass das Volk Gottes auf der Reise war und ist. Durch das Entzünden der Osterkerze fühle ich mich den Christen in aller Welt verbunden. Daher freue ich mich auch sehr über das Foto aus Ambavahadimitafo.
Dekanin Jutta Wellhöner war auf das Wander-Antependium aufmerksam geworden und hatte es für zwei Wochen für die Matthäusgemeinde in Offenburg-Weier ausgeliehen. Für mich besonders schön, da ich so auch einmal selbst einen Gottesdienst mit meinem Antependium mitfeiern konnte. Am heutigen Sonntag hat nun Pfarrerin Christina-Maria Bammel den Gottesdienst in der Gemeinde am Weinberg in Berlin mit dem Wander-Antependium gestaltet.