Diese Woche ist es soweit, die Kinder aus der Kunst-AG überreichen ihren jeweiligen Religionslehrerinnen und –lehrern begeistert und stolz die von ihnen entworfenen Osterkerzen. Obwohl die Aktion angekündigt war, sind die Lehrer ziemlich sprachlos. Eine der Lehrerinnen hat dann auch fest versprochen, die Riesenkerze mit in die Osternacht zu nehmen, um sie dort am Osterfeuer anzuzünden.
Ostern feiere ich in diesem Jahr sowohl mit der Katholischen Osternacht in Heilig-Dreifaltigkeit als auch mit dem Evangelischen Ostergottesdienst in der Offenburger Stadtkirche. Perfekte Ökumene. Der Moment, in dem die Orgel wieder einsetzt und das Licht angeht, ist ein echtes Erlebnis. Außerdem werden sieben Kommunionkinder getauft und als die Taufkerzen angezündet werden, stelle ich überrascht und erfreut fest, dass vier davon aus meinem Atelier stammen. Am Ostersonntag genieße ich, wie die Osterkerze der Stadtkirche angezündet wird, die ich ebenfalls gestaltet habe. Etwa zur gleichen Zeit brennt auch die neue Osterkerze im Klinikum, die übrigens gleich zweimal geweiht wurde.
Nach vielen Tauf-, Kommunion-, Konfirmation- und Osterkerzen freue ich mich darüber, mir einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen und einen Osterbaum zu gestalten. Wie so oft ist Improvisationstalent gefragt aber das Ergebnis gefällt mir gut.
Übrigens ist das Haus in dem ich zur Zeit wohne der Ort, um den sich nahezu alle meine Kindheitserinnerungen zum Thema Ostern ranken. Noch immer scheint eine Brezel am Brunnen zu hängen und ganz sicher sind in der Scheune noch ein paar Eier versteckt. Der Osterhase, der angeblich eine ganz besondere Beziehung zu meiner Oma hatte, versteckte seine Gaben stets an den gleichen Orten. Das Foto zeigt mich im Jahre 1978 nach erfolgreicher Jagd auf den Osterhasen, bzw. seine versteckten Gaben.
Wo Gottes Licht hinscheint,
beginnt die Welt zu leuchten.
Wo Gottes Liebe leuchtet,
beginnen Menschen Wärme auszustrahlen.
Irischer Spruch
Auch in diesem Jahr darf ich wieder die Osterkerzen für die Evangelische Stadtkirche und die Kapelle des Klinikums in Offenburg gestalten. Das Seelsorge-Team des Klinikums wünscht sich die Verwandlung einer Raupe in einen Schmetterling als Symbol für die Veränderungen, das Werden und Vergehen im Leben, wie sie gerade im Klinikalltag so intensiv erlebt werden.
Das Motiv der Stadtkirche verbirgt in seiner schlichten Ausführung in Farbe und Form Symbole für das Sterben und die Auferstehen Jesu Christi.
Alljährlich hinterlässt der Osterhase in der Evangelischen Stadtkirche Offenburg in Nischen, unter Bänken und auf den Liedtafeln ein paar Nester. Sehr zur Begeisterung der Kinder und zur Verwunderung der Gäste. In diesem Jahr hatte sich der Osterhase vertrauensvoll an mein Atelier gewandt und dort sechzig Osternester bestellt. Leider war er etwas spät dran und so hatte ich nur knapp zwei Tage für die Herstellung. Dafür sah die Kirche mit den Nestern wirklich niedlich aus.