Während mir für die Gestaltung einer Hochzeitskerze der ausgewählte Trauspruch die wichtigste Grundlage ist, ist es für die Brautpaare oft ebenso wichtig, dass bestimmte Orte im Motiv dargestellt sind. Weil sie sich dort im Urlaub kennengelernt haben, weil der Antrag unterm Gipfelkreuz eines bestimmten Berges gemacht wurde oder weil sie mit der Kirche, in der sie heiraten werden, besonders verbunden sind.
Fast immer ist es möglich, diese Wünsche zu berücksichtigen und mit christlichen Symbolen zu einem Motiv zu verbinden. Bei allen verständlichen Wünschen nach bestimmten Details zu Kleidung, Frisur und Hintergrund, darf aber der Sinn der Traukerze nicht verloren geht. Die Traukerze wird an der Osterkerze entzündet, die das Licht Christi symbolisiert. Es ist eine Segensgeste für das Brautpaar und die Traukerze ist sehr viel mehr und etwas ganz anderes, als einfach ein Dekoelement.
Leisebücher (vom englischen quiet book) sind Spielbücher aus Stoff. Vor allem in den USA sind sie bekannt, um Kinder während des Gottesdienstes leise beschäftigen zu können. Schon vor über 40 Jahren hat meine Mutter ein Leisebuch für mich und meine Brüder gestaltet. Ich habe die Idee aufgegriffen und weiter entwickelt. So ist ein Leisebuch mit biblischen Wassergeschichten entstanden, bei dem das Körbchen für Moses geflochten werden muss, Jona auf den Walfisch trifft, die Fischer ihre Netze auswerfen und auch die Arche mit Noah und den Tieren bespielt werden kann. Die Figuren sind als Fingerpuppen gestaltet. Die Leisebücher liegen inzwischen in manchen Gemeinden in der Spielecke aus und werden zu Kinder- oder Taufgottesdiensten genutzt.
Suche Frieden und jage ihm nach.
Psalm 34,15
Pfingstpredigt am 9. Juni 2019 von Pfarrerin Annette Waffenschmidt zur Jahreslosung 2019:
Liebe Gemeinde,
suche Frieden und jage ihm nach! (Psalm 34,15) So heißt unsere Jahreslosung. Sie sehen dazu hier vorne am Altar ein Antependium – einen Altarbehang. Die Künstlerin Anne Fischer, die schon zwei Mal in unserer Gemeinde war, um mit uns Kerzen zu gestalten, hat es angefertigt. Ihre Gedanken zu unserer Jahreslosung hat sie in Bilder übersetzt und auf Seide gemalt. Die Taube – die Blätter – das Herz – eine Frau. Das sind die Symbole, aus denen sich das Bild zusammen setzt – Symbole, Bilder des Friedens, die sich überraschend gut verknüpfen mit den Bildern, die uns die Bibel vom Pfingstfest vor Augen malt.
Schmückt das Fest mit Maien – mit diesem Lied hat uns der Chor auf unseren heutigen Pfingstgottesdienst eingestimmt – und das haben wir getan: unsere Kirche mit Maien, mit dem Frühlingsgrün, mit Blumen und Birken geschmückt. Grün – Grünkraft wie Hildegard von Bingen sagt – tut unseren Augen und unserer Seele gut, lässt uns frisch und fröhlich werden. Grün – das ist die Farbe der Blätter und die Hintergrundfarbe auf dem Antependium. Weiterlesen →
Trauerkerzen liegen mir ganz besonders am Herzen. Sie werden wenn möglich an der Osterkerze entzündet und werden so zum besonderen Symbol von Hoffnung und Trost. Den Angehörigen bedeutet es meist viel, die Kerze mitnehmen und zu Hause immer wieder im Gedenken entzünden zu können.
In manchen Gemeinden fertige ich auch in Workshops Trauerkerzen für den Gebrauch in der Kirchengemeinde. Diese Kerzen kann die Pastorin oder der Pfarrer zu den trauernden Familien mitnehmen oder sie werden zum Ewigkeitssonntag entzündet. Ganz besonders angerührt hat mich diese Nachricht von Pfarrer Peter Michael Schmudde aus Worbis, der eine dieser Kerzen am Sterbebett einer Frau aus seiner Gemeinde entzündet und mir dieses Foto und diesen Text geschickt hat.
Liebe Anne, die Kerze… die Kerze… als wir sie vorhin angezündet haben, wurde die alte Dame ganz still. Wir haben den 139. Psalm gebetet. Dann habe ich sie gesalbt: Ins Paradies mögen Engelscharen Dich geleiten. Wir haben uns um die Sterbende die Hände gereicht und das Vaterunser gebetet. Ich habe jeden Zurückbleibenden gesegnet. Und die Kerze steht neben ihrem Bett. Sie nehmen Sie mit dem einfachen Holzkreuz mit nach Hause. Was ich dankbar bin für dieses Symbol des bleibenden Lichtes!
Pfarrer Peter Michael Schmudde, Worbis